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Nach der Konferenz der militärischen und politischen Kader der Koreanischen Revolutionären Volksarmee (KRVA) in Nanhutou im Februar 1936 war Kim Il Sung auf dem Marsch zum Gebirge Paektu. Unterwegs entschloss er sich, dem Geheimlager Mihunzhen, das sich tief im Urwald befand, eine Stippvisite abzustatten. Unterwegs traf er die Angehörigen der 1. Kompanie des 1. Regiments der 1. Selbstständigen Division und bat sie darum, ihn bis nach Mihunzhen zu begleiten, doch sie gingen auf seine Bitte nicht ein. „Verehrter Heerführer, die ganze Schlucht von Mihunzhen ist ein von Unterleibstyphus verseuchtes Gebiet. Sie sollten nicht dorthin gehen. Man weiß nicht einmal, wie viele Patienten starben und zu Grabe getragen wurden. Wie könnten wir Sie, verehrter Feldherr, an solch einen Ort führen! Nein, wir können uns nicht auf ein solches Risiko einlassen.“ Jeder wusste durch eigene Erlebnisse im Partisanengebiet ganz genau, welch eine grausame Seuche der Unterleibstyphus war. Unzählige Menschenleben raffte er erbarmungslos dahin. Aber Kim Il Sung sagte zu ihnen: „Auch der Unterleibstyphus bricht im menschlichen Körper aus, deshalb kann der Mensch ihn durchaus behandeln und ihm gewachsen sein. Jedenfalls besiegt der Mensch die Epidemie und nicht umgekehrt, nicht wahr?“ Doch die Soldaten gaben nicht nach. „Der Mensch besiegt die Infektionskrankheiten, sagen Sie? Sie scheuen weder Starke noch Schwache. Welch einen kräftigen Körper hat der Genosse Kompanieführer Choe Hyon? Dennoch liegt er wegen Unterleibstyphus schon einige Wochen lang in Mihunzhen krank danieder.“ Ihre Worte überraschten ihn. „Was? Selbst dieser starke Krieger wie aus Stahl ist von der Infektionskrankheit befallen? Wenn er an Unterleibstyphus leidet, muss ich mich unbedingt in Mihunzhen blicken lassen“, erwiderte er entschlossen. Die Kommandeure und Soldaten erkannten, dass es ihnen nicht gelingen würde, ihn mit ihrer Kraft allein von seiner Absicht abzubringen, und legten ihm inständig ans Herz, niemals ein Lazarett zu betreten, wenn er in Mihunzhen ankäme. Aber sobald er im Geheimlager eintraf, suchte er zuallererst das Lazarett auf, in dem über fünfzig Kranke lagen. „Ich bitte Sie! Kommen Sie nicht herein! Bitte nicht“, rief der bis auf die Knochen abgemagerte Choe Hyon und kroch auf die Tür zu. Der Besucher näherte sich ihm und drückte ihm warmherzig die Hand, die dieser unter Wolldecke stecken wollte. In Choe Hyons Augen standen Tränen. Im Nu verwandelte sich das ganze Lazarett in ein Meer von Tränen. In der Folgezeit erhoben sich schließlich die Fieberkranken, die an der Epidemie litten, von ihrem Lager, was der warmen Liebe Kim Il Sungs zu verdanken war, der für seine Gleichgesinnten ohne Zögern sogar über die Schwelle des Todes tritt. Eines Tages während des antijapanischen bewaffneten Kampfes führte die Haupttruppe der KRVA nahe Limingshui eine erbitterte Schlacht gegen eine plötzlich angreifende „Strafexpedition“ der japanischen Imperialisten. Die Truppe, die nach heftigem Gefecht die Feinde vernichtete, verließ unverzüglich im Gewaltmarsch das Schlachtfeld. Doch unerwartet wurde ihr der Befehl erteilt, Halt zu machen. Die Soldaten, die todmüde waren, sanken, wo sie sich gerade befanden, zu Boden. Sie hielten dies für einen Befehl zur Rast. Kim Il Sung sagte zu ihnen: „Kameraden, wir haben noch etwas zu erledigen. Wir haben den gefallenen Genossen nicht beerdigt und sind hierher gekommen.“ Erst seine Worte ließen die Soldaten zur Besinnung kommen. Wegen der gefährlichen Lage hatten sie sich gezwungen gesehen, die Leiche eines gefallenen Mitstreiters zurückzulassen und sich auf den Weg zu machen. Die Truppe befand sich an einem Ort, der davon schon über 40 km entfernt lag. Der Schneesturm tobte noch wütender, und die Richtung ihres Marsches war kaum zu erkennen. Aber er sagte entschieden: „Wir müssen zurückgehen und ihn begraben.“ Dann trat er mit Entschiedenheit den Rückweg an und bahnte sich an der Spitze einen Weg durch den hüfthohen Schnee. Die ganze Truppe folgte ihm. Erst nach zwei Tagen wurde der Leichnam des Soldaten gefunden. In diesen zwei Tagen vergaß er sowohl das Essen als auch den Schlaf. Er strich mit der Hand über die Leiche und weinte dabei bittere Tränen. Die großen Schneeflocken, die auf das Gesicht des gefallenen Soldaten fielen, wollten nicht tauen. Die Soldaten gruben in der gefrorenen Erde und stöhnten, um ihr Schluchzen zu unterdrücken. Nach einer Weile entstand ein auffälliges aufgeschüttetes Grab im schneebedeckten Urwald. | |
Category: Biografien von den großen Menschen | Added by: redstartvkp (23/08/29) | |
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